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Was passiert bei einem Unfall ohne Kranschein?


07.06.2024

Warum ist der Kranschein für Hallenkräne wichtig?

Hallenkräne sind komplexe Maschinen, die eine präzise Handhabung erfordern. Ein Kranschein stellt sicher, dass der Kranführer die notwendigen theoretischen und praktischen Fähigkeiten besitzt, um die Maschine sicher und effizient zu bedienen. Dies minimiert das Risiko von Unfällen und trägt zur allgemeinen Sicherheit am Arbeitsplatz bei.

Gesetzliche Vorschriften für Kranführer

Die DGUV-Vorschrift 52 § 29 legt fest, welche Voraussetzungen ein Kranführer erfüllen muss:

  1. Mindestalter von 18 Jahren: Der Kranführer muss volljährig sein.
  2. Körperliche und geistige Eignung: Der Kranführer darf keine körperlichen Einschränkungen haben, die die sichere Bedienung des Krans beeinträchtigen könnten, und muss geistig in der Lage sein, technische und physikalische Zusammenhänge zu verstehen.
  3. Zuverlässigkeit: Der Kranführer muss in der Lage sein, auch in Gefahrensituationen angemessen zu reagieren.
  4. Unterweisung und Prüfung: Der Kranführer muss eine Unterweisung durchlaufen und eine Prüfung bestehen, um sein Fachwissen nachzuweisen. Diese Anforderungen sind in der DGUV Vorschrift 309 detailliert beschrieben.
  5. Beauftragung durch den Unternehmer: Der Kranführer muss offiziell von seinem Arbeitgeber für die Bedienung des Krans beauftragt worden sein.

Mögliche Konsequenzen bei fehlendem Kranschein

Wenn ein Kranführer ohne Kranschein arbeitet, können erhebliche Konsequenzen drohen:

  1. Ordnungswidrigkeit: Das Fahren ohne Kranschein gilt als Ordnungswidrigkeit und kann mit einer Geldstrafe von bis zu 10.000 Euro geahndet werden, wie in Vorschrift 52 § 44 und im siebten Sozialgesetzbuch § 209 festgelegt.
  2. Versicherungsrechtliche Folgen: Im Falle eines Unfalls kann die Versicherung den Schaden nicht übernehmen oder den Unternehmer regresspflichtig machen. Dies kann erhebliche finanzielle Belastungen für den Unternehmer bedeuten.
  3. Strafrechtliche Konsequenzen: Bei fahrlässigem Verhalten, das zu einem Unfall führt, kann gemäß § 229 des Strafgesetzbuches eine Geldstrafe oder sogar eine Freiheitsstrafe verhängt werden.

Die Rolle der Kranschulung in der Unfallprävention

Die Unfallverhütungsvorschriften der Berufsgenossenschaft stellen autonomes Recht dar und sind gleichwertig mit anderen Bundesgesetzen. Eine umfassende Kranschulung und der Erwerb eines Kranscheins sind daher nicht nur gesetzliche Anforderungen, sondern auch entscheidende Maßnahmen zur Unfallprävention und zur Sicherstellung eines sicheren Arbeitsumfelds.

Fazit

Der Erwerb eines Kranscheins und die Teilnahme an einer fundierten Kranschulung sind für die sichere Bedienung von Hallenkränen unerlässlich. Sie schützen nicht nur den Kranführer und seine Kollegen, sondern bewahren auch den Unternehmer vor rechtlichen und finanziellen Risiken. Investieren Sie in eine professionelle Kranschulung und sichern Sie sich und Ihr Unternehmen ab.

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